Die GPS-Ortung wird in der Forstwirtschaft seit langem eingesetzt und hat zur Entwicklung von Arbeitsmethoden, zur Erleichterung der Zusammenarbeit und zur Steigerung der Produktivität beigetragen. Eine Toleranz von 0-10 Metern bedeutete jedoch eine ziemlich ungenaue Lokalisierung. Bis jetzt. Die neue RTK-GNSS-Technologie ermöglicht heute eine Positionierung mit einer Toleranz von nur wenigen Zentimetern. Dies eröffnet neue Möglichkeiten und läutet einen Paradigmenwechsel zu einer intelligenteren Forstwirtschaft ein.

"Die neue Technologie ist eine Voraussetzung für zukünftige Lösungen, aber schon heute können wir die spannende neue MaxiFleet-Funktion Precision anbieten, die wertvolle Informationen und aktive Unterstützung für den Fahrer liefert", sagt Jörgen Nilsson, Produktmanager für Connected Products bei Komatsu Forest in Schweden.

Grenzen exakt markieren

Eine neue Funktion ist Geofencing. Bei der Planung können digitale Grenzen um Arbeitsgebiete oder Schutzgebiete eingezeichnet werden. Für Waldbesitzer und Fahrer bedeutet diese Funktion mehr Sicherheit, denn sie zeigt klar an, wo geerntet werden soll und welche Gebiete zu meiden sind. Die digitalen Zäune können mit Alarmsignalen verknüpft werden, um den Fahrer zu warnen, wenn sich die Maschine oder die Kranspitze einer solchen Grenze nähert.

"Das bedeutet, dass der Fahrer sicher in der Nähe einer Gebietsgrenze ernten kann, ohne Gefahr zu laufen, die Bäume des Nachbarn zu fällen", so Nilsson weiter. 

Präzise Maschinenposition auf der Karte

Da die Position der Maschine mit großer Genauigkeit bestimmt werden kann, kann der Fahrer die Maschine auch im Kartenprogramm sehen - einschließlich der Richtung des Krans und der Position der Kranspitze. Diese extreme Genauigkeit erhöht die praktische Nutzbarkeit der Kartenschichtdaten. Ein weiterer Vorteil der neuen Technologie ist, dass die Route der Maschine mit deutlich höherer Genauigkeit dargestellt wird, was die Planung effektiver macht.

"Die Einführung der RTK-GNSS-Technologie bietet auch Möglichkeiten für eine neue Arbeitsweise. Heute müssen die meisten Forstunternehmen den Wald ablaufen, um Bäume zu markieren - im Winter kann das bedeuten, dass man durch den Schnee stapfen muss. Dank dieser neuen Technologie können Grenzen und bestimmte Bäume digital markiert werden, beispielsweise auf der Grundlage von Kartendaten einer Drohne oder von LiDAR-Scans", erklärt Nilsson. 

Überblick über die Abschnitte behalten

In MaxiFleet können die Fahrer schon seit langem sehen, wo ein Baum gefällt wurde. Mit der jetzt verfügbaren größeren Präzision kann die genaue Position jedes einzelnen, gefällten Stammes angezeigt werden. So weiß der Fahrer auch im Dunkeln oder bei Schnee genau, wo sich das Holz befindet. Dadurch wird es auch einfacher, das Sortiment in jedem Holzstapel oder am Straßenrand zu erfassen.

"Das bietet auch Entwicklungspotenzial für die Zukunft. Man könnte sich beispielsweise vorstellen, dass der Forwarder eine Empfehlung ausspricht, welche Sortimente in den Stapeln gerückt werden sollen, um die Ladefläche des Forwarders optimal auszulasten", so Nilsson weiter. 

Leichtere Klassifizierung von Stämmen

Eine weitere neue Funktion ist die Visualisierung von Stammcodes für einzelne Bäume. Die Stammcodierung unterstützt den Fahrer bei der Einhaltung von Richtlinien und waldbaulichen Zielsetzungen. Einzelne Bäume können in MaxiFleet dauerhaft markiert werden, wenn es z.B. darum geht, einen Z-Baum zu erkennen und zu schützen.

"Abgesehen von der Arbeitserleichterung hilft die Stammcode-Visualisierung zu zeigen, dass die Arbeit korrekt und in Übereinstimmung mit den Anweisungen des Waldbesitzers durchgeführt wurde", sagt Nilsson abschließend.



Über die neue Funktion in MaxiFleet "Precision":

Das GNSS-System nutzt mehrere Satellitensysteme zur Positionsbestimmung. Diese Verfeinerung wurde durch die Ankunft mehrerer neuer Satelliten ermöglicht, darunter die Inbetriebnahme von Galileo, dem europäischen GNSS-System.
RTK (kinematische Echtzeit-Positionierung). Für eine genaue Positionsbestimmung mit Hilfe von Satellitendaten sind mehrere, bekannte Messpunkte erforderlich, um die Signale des Satelliten zu korrigieren. Bisherige Technologien basierten darauf, dass nur die Maschine einen Signalempfänger hat, doch dank der Netz-RTK hat die Maschine nun Zugriff auf mehrere feste Referenzstationen, die eventuelle Fehler in den Satellitensignalen korrigieren und so die Präzision der Positionierung von Metern auf Zentimeter verbessern.